o:1027 Medienkonvergenz und Newsroom-Konzepte eine ökonomische und journalistische Analyse am Beispiel der "Tampa Tribune" in den USA und Austria Presse Agentur in Österreich de St. Pölten, FH-Stg. Medienmanagement, Dipl.-Arb., 2006 „Wir sind konvergent!“ Ein einhelliger Tenor, der wohin man auch in der modernen Medienlandschaft blickt, sei das in Europa oder in den USA, zu hören ist. Doch was steckt hinter diesem oft zitierten Medienterminus? Eine Zeitung, die parallel einen Onlineauftritt betreut, definiert sich als konvergent. In der Kommunikationswissenschaft wird von der „Annäherung verschiedener Einzelmedien entweder in Bezug auf wirtschaftliche, technische oder inhaltliche Aspekte“ gesprochen. Der US-Amerikaner Nicholas Negroponte, Gründer und Direktor des Media Labs am Massachusetts Institute of Technology, verstand unter dem Begriff Medienkonvergenz primär die technischen Aspekte hinter dem Terminus. Seinen Interpretationen zufolge ist die Kombinierung zweier Einzelmedien primärer Bestandteil von Medienkonvergenz. Mitte der 90iger Jahre prognostizierte der Computerforscher eine zunehmende technische Konvergenz von TV-Geräten und Personalcomputer. Die Zeit hat ihn aber wohl eines Besseren belehrt, werden heute noch immer TV-Geräte und PCs als separate Medien verkauft. Der Autor der vorliegenden Diplomarbeit hat versucht, unterschiedliche Expertenaussagen zu diesem Thema zu analysieren und mit Beobachtungen in Medienunternehmen zu festigen bzw. zu hinterfragen. Im Mittelpunkt stehen hierbei das Konvergenzmodell der Tampa Tribune in den USA und der neuartige Newsroom der Austria Presse Agentur in Österreich. Etymologisch gesehen, stammt das Wort Konvergenz von dem spätlateinischen Verb „convergere“, sich hinneigen oder annähern. In der Mathematik ist es die Existenz eines Grenzwertes, in der Datenverarbeitung beispielsweise die Vereinigung voneinander getrennter Netze zu einem allumfassenden Netzwerk. Unter dem englischen Begriff „media convergence“ wird neben der Konzentrierung von Medienmacht, auch die journalistische Konvergenz verstanden. Dabei handelt es sich um multimediale Journalisten, die ihre Texte für unterschiedliche Medienkanäle aufbereiten. Das in Virginia ansässige Medienunternehmen „Media General“ setzt sein Konvergenzmodell mit der Tageszeitung „The Tampa Tribune“, dem Onlineportal „tbo.com“ und dem TV-Sender „WFLA“ um. Stolz ist man dabei auf das eigens entwickelte Newsroom-Konzept, einer zentralen Anlaufstelle zur Inhaltsaufbereitung für die einzelnen Medienkanäle. Ökonomisch gesehen können derartige Konvergenzmodelle wie in Tampa äußerst profitabel sein. Die Marktpenetration wird jedoch stark eingeschränkt, dominiert oftmals nur ein Medienunternehmen ohne ernstzunehmende Mitbewerber. Medienkritiker wie A. Michael Noll oder Ben H. Bagdikian sehen darin neben einer Stärkung eines „opinion leader“, auch die „Mythosisierung“ des Begriffs Medienkonvergenz. Der Autor des vorliegenden Dokuments hat nach einer detaillierten Analyse der Modelle der Tampa Tribune und der APA erkannt, dass Konvergenzbestrebungen grundsätzlich aus zwei Blickwinkeln zu betrachten sind. Während in den USA sehr wohl Bestrebungen in Richtung eines multimedialen Journalisten gehen und eines völlig „integrierten Medienunternehmen“, will man in Österreich davon nichts hören. Hierzulande geht es primär um die Nutzung von Synergieeffekten und innovativer Redaktionsmodelle, die die klassische Ressortgliederung in Frage stellen. Dementsprechend unterscheidet sich auch die Umgangsweise des Managers mit den Journalisten des jeweiligen Unternehmens. Werden auf der europäischen Seite Personalrationalisierungsversuche augenzwinkernd abgetan, spricht man in den USA bereits von spezifischen Ausbildungsprogrammen für den Superjournalisten von Morgen. Was diese Arbeit nicht kann, ist ein Rezept für die optimale Implementierung eines Konvergenzmodells zu präsentieren. Zu schwammig sind juristische Regelungen in den USA und Europa, zu sehr unterscheiden sich die wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Barrieren in den Köpfen der Medienmanager. Medienkonvergenz ist und bleibt das Schlagwort des Jahrhunderts, inwiefern es sich weiterentwickelt, müssen die Medienführungskräfte selbst beantworten. “Nothing but convergence” That’s the so called state of the art within the modern media industry, whether in the United States or in Europe. But what’s behind that highly quoted media term? A newspaper being online calls itself convergent. Media theory defines convergence as “an approach of bringing together different media channels within an economic, technical or an aspect of the content”. US-American Nicholas Negroponte, founder and director of the Media Labs at the Massachusetts Institute of Technology, described mainly the technical aspect of the media term. He thought that multiple products come together to form one product with the advantage of all of them. Therefore the scientist forecasted during the mid 90ies a convergence of television and computer. As time has passed, today both media are still being sold separately. The author of this thesis tried to figure out how this media theory is developed in the modern world of media. The breakdown is focused on the Tampa Tribune model of the US-based Media General group and on the newsroom-concept of the Austria Press Agency. The derivation of the word “convergence” follows the Latin term “convergere”, which means to tend or to approach. In mathematics it describes the approach toward some limit or a definite value. Technological convergence may be the integration of different small and independent networks to an overall one. Media convergence refers also to the concentration of mass media ownership and to ensure journalists completing their work regardless of platform. Virginia-based media company “Media General” fulfils its convergence-prophecy by publishing the daily newspaper “The Tampa Tribune”, the website tbo.com and running the TV-channel “WFLA”. Focused on the 2000 built News Center, journalists are able to provide their work for each media channel. Out of an economic view such a convergence-model could be profitable. But as the healthy market-based competition will be difficult, prices are increasing, innovation is limited and minorities or smaller groups exist to voice. Furthermore there is only one general opinion transmitted by each of the single media channel and therefore less diverse opinions. Media critics like A. Michael Noll or Ben H. Bagdikian see convergence as a myth and strong promotion of an opinion leader. The author identified after a detailed breakdown of the Tampa Tribune and the Austria Press Agency convergence as a bride and difficult term. Whereas media companies in the United States try to qualify their journalist on various media, European media concentrates on innovative newsroom concepts, where journalists from different departments are working together. Therefore Austrian media manager won´t talk about reduction in staff, as in the United States special designed courses will educate the journalists on all different types of media. The present thesis is not able to offer a perfect formula for the implementation of a convergence model. The legal environment regarding media concentration is not clear yet, neither in the USA nor in Europe. Moreover the scientific and economic way of thinking separates the two continents. Media convergence stays as a high evaluated term, how it will be developed in future has to be determined by the upcoming media manager. Österreich; Redaktionssystem; Austria-Presse-Agentur; USA; Zeitung; Redaktionssystem 1552151 AC05623837 2017-02-09T12:44:33.228Z 44 no 46 Karim Saad 2006 application/pdf 441237 http://phaidra.fhstp.ac.at/o:1027 no yes 1 70