o:1996 Emotionen im Film de St. Pölten, FH-Stg. Digitale Medientechnologien, Master Thesis, 2012 Bereits seit dem 19.Jahrhundert beschäftigen sich Wissenschaftler mit Emotionen. Im Bezug auf Filme jedoch kamen erst in den letzten Jahrzehnten die ersten Versuche auf diese emotional zu analysieren und zu erörtern mit welchen Methoden Filme den Zuschauer dazu anregen, seine Emotionen in den Film hinein zu legen. Um zu verstehen wie es Filmen möglich ist Emotionen im Rezipienten anzuregen ist zunächst wichtig zu verstehen, durch welchen Methoden diese ausgelöst werden können. Einige dieser Auslöser sind seit tausenden von Jahren tief im menschlichen Bewusstsein verankert und durch Evolution bedingt, während andere vom sozialen Umfeld beeinflusst werden. Im Bereich des Films müssen dazu grundlegende Überlegungen zu Bildgestaltung, Augenkitzel, Ohrenkitzel und Reizwechsel statt finden. Unter Reizwechsel versteht man dabei die ständige Abwechslung von Reizen im visuellen und akustischen Bereich. Findet dieser nicht statt, gewöhnt man sich an den vorhandenen Reiz und die Anregung bleibt aus. Auch Empathie, sprich das Mitfühlen mit den Charakteren, und der Zugang über Genres zählen zu diesem Themenkreis. Denn kennt man bereits einige Filme, so geht man mit einer gewissen Erwartungshaltung an sie heran und will bestimmte Emotionen erleben. Der Bereich der Bildgestaltung selber wird dann nochmals in kleinere Teilbereiche unterteilt. Der erste ist die Komposition, mies en Scene und beschäftigt sich mit der Anordnung von Objekten und Schauspielern. Je nach ihrer Lage im Raum entstehen optische Spannungen zwischen ihnen selber oder zum Rand des Bildes. Der zweite Teilbereich setzt sich mit dem Punkt des emotionalen Designs auseinander. Hierbei geht es um diverse Techniken, zum Beispiel dem Bildausschnitt einen anderen Blickwinkel zu geben um eine bestimmte emotionale Wirkung zu erreichen. Denn ändert sich der Blickwinkel der Kamera so werden die abgebildeten Objekte nicht mehr in ihrer ortogonalen Grundform, sondern verzerrt abgebildet und ergeben somit neue Spannungsmuster. Zu guter letzt wird noch der Einsatz von Reizwechseln in Szenen begutachtet. Dieser wird zumeist verwendet um die Aufmerksamkeit der Zuseher zu steigern mit beispielsweise durchs Bild wischenden Dingen, dynamische Schnitte oder Bewegungen der Kamera. Jeder der oben angeführten Bereiche wird zunächst auf psychologischer Ebene betrachtet, um zu verstehen, wie eine Anregung von Emotionen stattfindet, bevor näher auf die einzelnen Techniken eingegangen wird. Eine ebenfalls sehr wichtige Rolle in der emotionalen Bildgestaltung spielt der Einsatz von Licht, da durch Verwendung von Farben, Intensität und Größe der Leuchtfläche Stimmungen erzeugt oder unterstützt werden können. Auch das Herausheben oder mit Schatten verdecken fällt in diesen Bereich und spielt beispielsweise in Horrorfilmen eine tragende Rolle. Der letzte, aber nicht weniger wichtige Bestandteil einer erfolgreichen emotionalen Komposition, ist die Tonebene. Sie umfasst dabei einen recht großen Bereich, der von Rhythmus, über Musikschnitt bis hin zur Gestaltung und Setzung von Klängen und Geräuschen, dem Sounddesign reicht. Genauso wie im Bereich der Bilder gibt es auch hier den Reizwechsel, welcher am effektivsten eingesetzt werden kann wenn er mit dem des Bildes abwechselnd in Erscheinung tritt. Aus all diesen Bereichen haben sich somit im Laufe der Zeit Codes entwickelt welche zur Gestaltung herangezogen werden. Doch sind diese wirklich allgemein gültige Regeln für die Gestaltung oder sind diese historisch oder kulturell geprägt? Dafür wird zunächst erläutert woher diese Codes stammen und wie sie entstanden sind. Anschließend erfolgt die Beantwortung dieser Frage und zu Letzt noch ein Fazit über die Anwendung dieser Codes und wie gut man diese selber einsetzen kann abhängig, von der eigenen Erfahrung. Scientific research into emotions dates back to the 19th century. But only since the last several decades there has been analysis as of why films cause certain emotions and what techniques are employed to get emotional binding to movies. To understand how movies evoke emotions, it is important to understand where emotions come from psychologically and physiologically and what is needed for their activation. Some of these triggers are very deeply rooted into our biology, while others are influenced by our cultural and social environment. To craft a technically good movie, the composition of the picture, as well as visual and auditory stimulation and the interaction and alteration of the two, must be properly executed. Without this alteration/interaction viewers will get used to the action and there will be no further stimulation. Also empathy, the feel for a character’s trials and tribulations, and the access via genres are part of this thesis. If you have seen several films before, you know what emotions are combined with specific genres, thus watching certain movies is tied to the expectation of the experience of exactly these emotions. The issues with the overall design of a picture can be broken down into several smaller parts. The first one would be the question of composition, dealing with the positioning of objects and actors. Depending on placement visual pressure can be generated between the objects themselves and with the frame of the picture. The second big topic of this Thesis is emotional design. This includes several techniques to change the field of view and how this affects the emotional impact of a scene. Also, filming objects from different angles gives them different connotations from their orthogonal base design. The last part deals with the change in activation. It will shed light on different techniques, like objects moving through the picture, special editing styles, or movements of the camera. All these parts will be put under scrutiny regarding their emotional impact, to specifically understand how they are activating emotions in the viewer. The use of light is also a very important part of picture composition in terms of emotional impact. By the use of colour, light intensity and lit area different atmospheres can be created or supported. It is also used to lift objects or to create shadows around them. Especially Horror movies are exemplary for such techniques. Last but not least, the aural layer is an important part in emotional picture composition. This includes rhythm, musical editing and the placement of sounds. Like with the visual layer, the highest level of activation can be achieved by alteration and interaction of sounds with each other as well as with the visual component. In all these areas seem to have given rise to certain codes in which the aural and visual content is arranged. The question remains, whether these rules are set in stone, or if they are historically or culturally determined. To answer for this question the first step needs to be a closer look at where these codes came from. The final conclusion about these codes will give a hint about how to employ them most effectively at any given situation, and when to break them. Film; Gefühl 1552151 AC10840495 2017-05-03T07:13:29.686Z 44 no 46 Matthias Zöllner 2012 application/pdf 1957219 http://phaidra.fhstp.ac.at/o:1996 no yes 1 70