o:2759 Ermittlung EMG-gestützer Übungsranglisten für ausgewählte Kräftigungs- und Stabilisationsübungen des Lenden-Becken-Hüftkomplexes aus dem physiotherapeutischen Behandlungskonzept FBL Klein-Vogelbach : = Die Kräftigung und Stabilisation des Lenden-Becken-Hüftkomplexes mit Übungen aus dem physiotherapeutischen Behandlungskonzept FBL Klein Vogelbach de St. Pölten, FH-Stg. Physiotherapie, Bachelorarbeit, 2013 Studiendesign: Die explorative Studie untersucht unter kontrollierten Laborbedin-gungen die formulierten Forschungshypothesen an einem Single Group-Repeated Measures Design. Zielsetzung: Ziel der Studie ist die Untersuchung von acht Übungen aus dem physiotherapeutischen Behandlungskonzept FBL Klein-Vogelbach zur Beurteilung der Aktivierungshöhe von vier verschiedenen Muskeln des Lenden-Becken-Hüftkomplexes (Core). Weiterführend soll für jeden gemessenen Muskel eine EMG-gestützte Übungsrangliste erstellt werden und beurteilt werden, ob eine Übung eher einen kräftigenden oder stabilisierenden Effekt auf den jeweiligen Muskel hat. Hintergrund: Bisher gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis, ob sich die Übungen aus dem FBL-Konzept zur Kräftigung oder Stabilisation der Körperkern-muskulatur eignen: Es gibt keine Hinweise, bei welchen Übungen welche Rumpf-muskeln wie stark aktiviert werden und ob sich diese Übungen eher für das nach Comerford (in Angela E. Hibbs u.a., 2008a) bezeichnete low- oder highload Trai-ning eignen. Denn durch die Höhe des MVIC-Werts kann ermittelt werden, ob eine Übung eher die neuronale Ansteuerung und Ausdauer eines Muskels trainiert und so eine stabilisierende Funktion übernimmt oder ob die Übung zu einer Kräftigung und Hypertrophie des Muskels führt. Des Weiteren stellt sich die Frage, ob auch die Übungen aus dem FBL-Konzept die Ergebnisse der Studien von Vera-Garcia u.a. (2000) und Escamilla u.a. (2010a) bestätigen, dass Übungen mit einem Gym-nastikball zu höheren Muskelaktivierungen im Körperkern führen als Übungen oh-ne instabile Komponenten. Diese Information ist für PhysiotherapeutInnen sowie für SportwissenschaftlicherInnen oder Gesundheits- und FitnesstraininerInnen notwendig und hilfreich, um ein Trainingsprogramm für den Körperkern mit den Übungen aus der Funktionellen Bewegungslehre stufenweise aufzubauen. Einfach gesagt soll diese Arbeit die Auswahl von Übungen in der Praxis erleichtern. Methodik: An 20 gesunden StudentInnen des Studiengangs Physiotherapie wur-den unter kontrollierten Laborbedingungen in den Räumlichkeiten der Fachhoch-schule St. Pölten acht verschiedene Übungen, vier Ball- und vier Bodenübungen, aus dem physiotherapeutischen Behandlungskonzept FBL Klein-Vogelbach analy-siert. Mittels EMG-Oberflächenelektroden wurde die Muskelaktivität vom Rectus Abdominis, Obliquus Externus, Obliquus Internus und Lumbar Paraspinalis der rechten Körperseite bei der Übungsausführung gemessen und zur Datenauswer-tung das gemittelte amplitudennormalisierte EMG-Signal herangezogen. Ergebnisse: Die statistische Auswertung der gemittelten amplitudennormalisier-ten EMG-Daten mittels der einfaktoriellen ANOVA mit Messwiederholung zeigte für jeden der vier gemessenen Muskeln höchst signifikante Unterschiede in der Muskelaktivierung zwischen den acht verschiedenen Übungen. Beim Rectus Ab-dominis, Obliquus Externus und Obliquus Internus führten der „Brückenbauch“ und der „Seitliche Brückenbauch“ die Übungsranglisten an und zeigten meist sehr signifikant höhere Muskelaktivitäten als alle anderen sechs Übungen. Die Übungs-rangliste des Lumbar Paraspinalis wurde angeführt vom „Seitlichen Brücken-bauch, gefolgt von der „Galionsfigur“ und der Übung „Bett des Fakirs“, wobei der „Brückenbauch“ bei diesem Muskel an letzter Stelle der Rangliste liegt. Zur Be-antwortung der Fragestellung, ob es einen signifikanten Unterschied in der Mus-kelaktivierung zwischen Übungen mit und ohne Gymnastikball gibt, wurde eine Bodenübung mit einer sehr ähnlichen Ballübung verglichen, wobei sich zeigte, dass die Ballübung signifikant höhere Muskelaktivitäten des Lumbar Paraspinalis zeigte, während bei den drei Bauchmuskeln keine signifikanten Unterschiede zwi-schen den beiden Übungen festzustellen waren. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie zeigen einen wissenschaftlichen Nachweis, dass die Übungen aus dem FBL-Konzept zur Stabilisierung und Kräftigung der Core-Muskulatur geeignet sind. Die entstandenen Übungsranglisten dieser Studie er-möglichen es PhysiotherapeutInnen in der Praxis, Übungen gezielt in der Rehabili-tation und Prävention zum Aufbau, Erhalt und zur Leistungsverbesserung der Rumpfmuskeln einzusetzen, um optimale Core-Stabilität und Kraft zu erreichen. Study Design: An explorative, controlled laboratory study tests the research hypothe-ses using a repeated-measures, single group design. Objective: Aim of this study was to analyze eight different core exercises, which belong to the physiotherapy treatment concept FBL Klein-Vogelbach, by measuring the activation of four different core muscles. Furthermore the study should create an EMG-based exercise ranking for each muscle, and it should be made a judgment, if an exercise may be more beneficial for strengthening or for endurance and stabilization training. Background: There is no recent study, which shows evidence, if the FBL exercises are beneficial for core strengthening or stabilization: The question is which exercise activates a muscle more than another, and if the exercise belongs to the low or high load training, referred to Comerford (in Angela E. Hibbs u. a., 2008a). Studies show, that MVIC values can determine if an exercise trains the motor control stability and endurance of a muscle or is more beneficial for Core strength and hypertrophy training. Furthermore, this study wants to test, if the Swiss ball FBL exercises show higher core muscle activity than the exercises without a Swiss ball, as Vera-Garcia u.a. (2000) and Escamilla u.a. (2010a) showed in their studies. This information is necessary and helpful for physiotherapists, sports scientists, such as health and fitness trainer, to select the correct FBL exercises for an enhancing training program of the core muscles. Simply said, the study should make it for therapists easier, to choose the appropriate exercise for their patients. Methods: A convenience sample of 20 healthy physiotherapy students performed under controlled laboratory conditions in the university of St.Pölten four Swiss ball FBL exercises and four FBL exercises without a Swiss ball. Electromyographic data were recorded on the right site of the body for Rectus Abdominis, Obliquus Externus, Obliquus Internus, Lumbar Paraspinalis and then averaged rectified as well as normalized using maximum voluntary isometric contractions (MVICs) for data analysis. Results: A 1-factor repeated-measures ANOVA of average rectified and normalized EMG-data showed for each of the four muscles high significant differences between the eight exercises. The “Brückenbauch” and “Seitliche Brückenbauch” showed the highest activities for Rectus Abdominis, Obliquus Externus and Obliquus Internus and differed significantly from the other six exercises. The leader of the EMG based exercise ranking of the Lumbar Paraspinalis was the “Seitliche Brückenbauch”, followed by the “Galionsfigur” and “Bett des Fakirs”, whereas the “Brückenbauc”h showed the lowest activity for this muscle. To answer the question, if Swiss ball exercises show higher activity in the FBL concept than exercises without a Swiss ball, a comparison was made between the “Waage” (Swiss ball Exercise) und “Klötzchenspiel” (No Swiss ball Exercise), which seemed to be very similar exercises. The result showed that there was no significant difference in the abdominal muscle activity between the two exercises, whereas the Lumbar Paraspinalis showed significant greater activity in the Swiss ball exercise. Conclusion: The results of this study show evidence that FBL exercises are benefi-cial for Core stabilization and strengthening training. The EMG-based exercise rankings of each muscle make it for physiotherapist possible, to specifically use these ex-ercises in rehabilitation as well as in prevention for stabilizing, strengthening and optimizing performance of the lumbo-pelvic-hip muscles, to achieve optimal Core stabili-zation and strength. Hüftgelenk ; Elektromyographie ; Bewegungstherapie 1552151 AC10907670 2018-02-26T11:20:49.303Z 44 no 46 Phillipp Bernhart Rüdiger Wunsch person 2013 application/pdf 2710419 http://phaidra.fhstp.ac.at/o:2759 no yes 1 70