o:495 Geschwister von drogenabhängigen Personen und ihre Sicht auf die Sucht de St. Pölten, FH-Stg. Sozialarbeit, Dipl.-Arb., 2007 Die vorliegende Diplomarbeit gliedert sich in zwei Teile. Der erste beinhaltet die theoretische Hinführung zum Begriff „Geschwister“. Es werden die Rollen „gesunder“ Geschwister beschrieben. Ebenso wird auf Co-Abhängigkeit, Bedürfnisse und Angebote in der Angehörigenarbeit eingegangen. Der zweite Teil umfasst die empirische Forschung, im Zuge derer Leitfadeninterviews mit Geschwistern von Drogenabhängigen durchgeführt und in Anlehnung an das Kodierparadigma der „Grounded Theory“ ausgewertet wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass Geschwister von Drogenkranken zahlreichen Belastungen und Ängsten ausgesetzt sind, diese aber mit diversen Copingstrategien ausgleichen können. Prinzipiell kann festgestellt werden, dass der Wunsch nach einer „heilen Welt“ besteht, dies aber oftmals mit der realen Welt kollidiert und die „gesunden“ Geschwister einer Art „Zerreißprobe“ ausgesetzt sind. Für sie dreht sich (im Gegensatz zu den Eltern) nicht alles nur um die suchtkranke Person. Es besteht ein starkes Bedürfnis, die Mutter zu entlasten und zu schützen. Innerhalb der Familie entsteht dadurch ein Spannungsfeld. So sollen Erwartungen erfüllt werden, andererseits stellen sich Gefühle von Eifersucht und Neid ebenso ein und die Rolle des Propheten und Vermittlers wird eingenommen. Ein zentraler Aspekt ist Angst, in der Arbeit als „Minenfeld“ formuliert. Die Geschwister Suchtkranker haben Angst ein Familienmitglied – möglicherweise durch Tod – zu verlieren. Sie haben ebenso Angst, sich jemandem anzuvertrauen, weil oftmals ein Gefühl von Scham besteht und sie sich alleingelassen fühlen. Allerdings sind auch Copingstrategien zu erkennen, zum einen, dass sie selbst eine Therapie machen, zum anderen möchten sie Distanz zur/zum Süchtigen gewinnen. All diese Phänomene machen es für den/die in der Drogenarbeit tätigen SozialarbeiterIn unabdingbar, sich auch theoretische Grundkenntnisse über Angehörigenarbeit anzueignen. SozialarbeiterInnen müssen den Eltern bewusst machen, dass sie auch auf ihre „gesunden“ Kinder nicht „vergessen“ dürfen. Die Geschwister sollten in die resultierenden Begebenheiten und Auswirkungen eingebunden und informiert werden. Brothers and sisters of drug-dependent persons, and their view of addiction This Diploma work is structured into two parts. The first part contains the theoretical exposition on the subject of “brothers and sisters”. It describes the roles of the “healthy” brothers and sisters. Beyond this, it explores the areas of co-dependency, needs and offers in working with relatives. The second part covers research under which guided interviews with the brothers and sisters of drug-dependent persons were conducted and then evaluated, drawing on the coding paradigms of “Grounded Theory“. The results show that the brothers and sisters of those with drug problems are confronted with numerous stresses and fears, but that they are able to compensate for these with various coping strategies. The results of the research show that there is a desire for a “mended world”. They show that the “healthy” children are exposed to a kind of “test of breaking strength”. This turns not only on the drug-dependent family member, but also on the strong desire which exists to relieve the burden on and to protect the mother. The family itself becomes a field of conflict. Expectations have to be fulfilled, feelings of jealousy and envy arise, and the role of the prophet and go-between is taken on. One key aspect in this is the minefield of fear. The brothers and sisters are afraid of confiding in someone else, and a sense of helplessness and fear for the death and loss of a family member arise. Coping strategies (such as undergoing some kind of therapy, distancing oneself from the drug-dependent person, or speaking about the situation) can be identified. Lastly, there are some implications arising from this for social work: it turns out that in the field of drugs social work agents should have basic knowledge in working with relatives. Among other things social work agents should advise the parents that they must not forget their other children, if they exist. Parents have to involve them in all facets around the drug problem. 1552151 AC06413415 2017-01-25T16:47:40.229Z 44 no 46 Sandra Eigenbauer 2007 application/pdf 309173 http://phaidra.fhstp.ac.at/o:495 no yes 1 70