All rights reserved deu Zauner, M. (Martin) 2006 Niederösterreich; Psychisch Kranker; Obdachlosenhilfe; Psychische Störung; Managed Care; Sozialpsychiatrie St. Pölten, FH-Stg. Sozialarbeit, Dipl.-Arb., 2006 Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Qualität personenzentrierter Wohnbetreuung psychisch kranker Menschen in Niederösterreich aus Sicht der Klienten. Den Betroffenen eine Stimme zu geben, ist mein zentrales Anliegen. Im ersten Teil der Arbeit beschreibe ich den niederösterreichischen Psychiatrieplan (Katschnig 2003) und das darauf basierende modellhafte Umsetzungsprojekt „personenzentrierte Wohnbetreuung“ des PsychoSozialen Dienstes der Caritas der Diözese St. Pölten, bei dem dreißig ausgewählten Klienten seit 2005 eine Wohnbetreuung zur Verfügung gestellt wird. Diese Betreuung betrifft psychisch kranke Menschen nach ICD 10 (Kapitel F) und wird außerstationär durchgeführt. Die Kernfragen der Forschungsarbeit im zweiten Teil sind: • Wie nehmen die Klienten die Betreuung wahr? • Wie würden Menschen mit psychischen Problemen und/oder psychiatrischen Diagnosen Ihren Unterstützungsbedarf selbst definieren? Die Beantwortung dieser Fragen erarbeite ich anhand narrativer Interviews mit fünf Klienten des Umsetzungsprojekts, die mittels der Instrumente der Sequenzanalyse und der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet werden sowie zweier teilnehmender Beobachtungen. Wesentliche Ergebnisse der Auswertungen sind eine oftmals kritische Haltung der Betroffenen gegenüber der Betreuung, die als Gefährdung der Selbstbestimmung gesehen wird und der Mangel an sinnstiftenden Tätigkeiten sowie einer geeigneten Tagesstrukturierung. Mit den Betreuern besprochen und abgeklärt werden diese Ängste und Unsicherheiten aber kaum. Im letzten Teil entwickle ich einen Handlungskatalog und eine Priorisierung von Maßnahmen, die den festgestellten Defiziten der Betreuung auf zwei verschiedenen Ebenen entgegen wirken sollen. Einerseits ist es wichtig, dass die psychosozialen Professionisten die Betreuung dem Klienten gegenüber so transparent wie möglich gestalten, andererseits ist die politische Ebene gefordert sinnstiftende Beschäftigungsprojekte für psychisch Kranke voranzutreiben. Individualized home-care from the clients’ perspective How do clients perceive life-world oriented care by multiprofessional client services? This thesis deals with the quality of individualized home-care for mentally handicapped people in Lower Austria from the clients’ perspective. To give the clients a voice is my main concern. The first part describes the psychiatry plan of Lower Austria (Katschnig 2003) and the pilot project ‘individualized home-care’ based thereon. Since 2005 this project of PsychoSozialer Dienst der Caritas of the diocese St. Pölten provides home-care on an ambulatory basis for thirty people with a mental handicap according to ICD 10, Chapter F. The key questions of my research in the second part are: • How do clients perceive this home-care service? • How would mentally handicapped people define their service needs? I investigate these issues by means of narrative interviews with five clients of the pilot project and two participating observations. For data analysis I apply the tools of Sequential-Analysis and qualitative Content-Analysis. As main results of my investigations, clients often show a negative attitude towards home-care, which is perceived as a threat to self-determination; and they suffer a lack of meaningful work. Moreover, the clients do not communicate their fears and concerns to the professionals. In the last part I develop an action plan and a prioritisation of necessary measures to counter the shortcomings of current home-care services on two levels. On the service level, home-care professionals have to improve the transparency of their work for the clients. On the political level, there is a need to foster projects providing meaningful work for mentally handicapped people. http://phaidra.fhstp.ac.at/o:604 application/pdf 372357 bytes Text Personenzentrierte Wohnbetreuung - eine Innenschau