All rights reserved deu Nöbauer, J. (Johanna) 2009 Sucht; Mann; Familie; Frau; Partnerschaftskonflikt St. Pölten, FH-Stg. Sozialarbeit, Dipl.-Arb., 2009 Ausgehend von der Forschungsfrage, wie Partnerinnen von suchtkranken Männern diese Beziehung erleben wird in der Arbeit die Situation aus Sicht der Partnerinnen beschrieben und mit der bestehenden Literatur verglichen. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es Studien über die Partnerinnen von vorwiegend alkoholkranken Männern. Bis in die Gegenwart hielt sich der Trend nach Gründen und Ursachen zu suchen, weshalb Frauen eine Partnerschaft mit einem suchtmittelabhängigen Mann eingehen. Die dazu verfassten Werke orientieren sich allerdings meist nicht an wissenschaftlichen Studien, sondern basieren auf Erfahrungsberichten. Daher kann empirisch fundierte Literatur als sehr rar bezeichnet werden. Die Situation aus Sicht der Frauen wissenschaftlich zu betrachten ist somit von immenser Bedeutung. Aufgrund dieser Ausgangslage zielt diese Arbeit darauf ab mittels narrativer Interviews die subjektive Sicht der Partnerinnen aufzuzeigen. Die Datenanalyse der Interviews zeigt, dass die erste gemeinsame Zeit als prägend und stützend für die Phase danach beschrieben werden kann. In den ersten Wochen bis Monaten der Beziehung zeigt sich der Partner von seiner „netten“ Seite, nach dieser Zeit sehen sich die Partnerinnen in den „furchtbaren“ Zeiten danach. Mit dem Erkennen der Suchtproblematik des Partners beginnt auch die Herausforderung. Die anfängliche Motivation, das Suchtproblem des Partners durch Liebe und Unterstützung in den Griff zu bekommen, wird bald durch Rückschläge seitens des Partners begraben. Es kommt zur Verantwortungsübernahme der Partnerinnen im Alltag, und der Partner wird zum Lebensinhalt. Das Leben im Auf und Ab der Suchtkrankheit hinterlässt Spuren bei den Partnerinnen – so werden sowohl körperliche als auch psychische Auswirkungen beschrieben. Die Ausweglosigkeit ist den Partnerinnen durchaus bewusst, es werden aber Gefühle geschildert, die es nicht zulassen, sich vom Partner zu trennen. So schlittern die Partnerinnen immer mehr in einen Teufelskreis – sie können nicht ohne ihren Partner, aber auch nicht mit der Sucht leben - aus denen es ihrer Ansicht nach keinen Ausweg mehr gibt. Es können Ansätze für suchtförderndes Verhalten seitens der Frauen festgestellt werden. So gibt die Partnerin dem Partner durch ihre Aufopferung, das Zurückstecken der eigenen Bedürfnisse, meist keinen Grund am Suchtverhalten etwas zu ändern. Die Konsumation der Droge ist häufig an keine Konsequenzen von Seiten der Partnerinnen geknüpft. Als Nutzen, den die Frauen aus der Suchtkrankheit ziehen können, kann die Trennung zwischen Mann und Droge beschrieben werden. Die Suchtkrankheit bietet die Möglichkeit, schlechte Verhaltensweisen des Partners der Droge zuzuschreiben, so kann der Partner unbescholten bleiben. Jede der interviewten Frauen ist in professioneller Betreuung, welche als essentiell dafür beschrieben werden kann, die genannte Ausweglosigkeit durchbrechen zu können. Women in love with drug-addicted men THEIR LIVES, THEIR FEELINGS The research of this thesis focuses on how women live in a relationship with a drug-addicted partner looking at the situation from the women’s point of view and comparing their statements with literature about this topic. Since the beginning of the 20th century there have been trends to find out why women enter into partnership with drug-addicted men. The current literature is not very specific and mostly not scientifically proven. The perspective of the women concerned has not really been researched systematically. The initial period of the relationship with the men, to be in love, to do something together, is very important for the further development of the partnership. In hard times the women remember this time and know the partner can be nice and friendly. This helps to get through the bad times of the relationship. In the beginning the women were motivated to help their men to become clean, this motivation decreased quickly after they saw that the partners continued to take drugs. So the life of the women can be described with some ups and a lot of downs. Psychological and physiological problems are results of living in a vicious circle – they cannot live with the drug and they cannot live without their men. There is evidence to suggest that these women can also benefit from the drug. The drug abuse offers the possibility to attribute bad behaviours of the man to the drug. So the man himself is unblemished. Another result of the research is that the women do everything for the relationship and their men. So for the men there is no sense to stop the drugs or to think about the consequences before they take the drugs, because there is no consequence from the women. This behaviour can be described as rudiments of women’s behaviour to support the drug addiction. The partners are not able to trust their own perception and so support from outside is very important for these women to handle the situation. http://phaidra.fhstp.ac.at/o:757 application/pdf 362945 bytes Perspektiven von Partnerinnen suchtkranker Männer Text