o:763 Warten bis sie 14 sind..?! Modelle der Restorative Justice als sekundär- und tertiärpräventive Maßnahme bei deliquentem Verhalten von unmündigen Minderjährigen - eine Machbarkeitsanalyse aus Sicht von Expert/innen de St. Pölten, FH-Stg. Sozialarbeit, Dipl.-Arb., 2009 Immer wieder ist im öffentlichen Diskurs von einer „Zunahme“ der Delinquenz von unmündigen Minderjährigen, der sogenannten „Kinderkriminalität“, die Rede. Im selben Atemzug werden – je nach parteipolitischer Ausrichtung – die Senkung des Straffälligkeitsalters, um schon junge Täter/innen bestrafen zu können oder präventive Maßnahmen zur Verhinderung von Straftaten durch Unter-14-Jährige gefordert beziehungsweise angekündigt. Ich selbst halte von der Senkung des Straffälligkeitsalters grundsätzlich wenig, vor allem aber ohne vorher geeignete Maßnahmen zum Umgang mit delinquenten Verhalten von Kindern gefunden zu haben. Dennoch erscheint mir ein dringender Handlungsbedarf gegeben – speziell im Hinblick auf das herrschende Gefühl der Ohnmacht, welches die Gesellschaft angesichts kindlicher Delinquenz befällt. Eine Möglichkeit diesem Phänomen zu begegnen stellt die Implementierung von Modellen der Restorative Justice dar, wie es beispielsweise in Australien und Neuseeland der Fall ist. Die vorliegende Diplomarbeit geht der Frage nach, ob Modelle der Restorative Justice von Expert/innen im Bereich der Delinquenz von Unmündigen als sinnvolle Maßnahme befürwortet werden und wenn ja, wie diese umgesetzt werden könnten. Dazu wurden Expert/innen aus unterschiedlichen Handlungsfeldern und Professionen befragt. Das erhaltene Datenmaterial wurde inhaltsanalytisch ausgewertet. Das Ziel dieser Arbeit ist einerseits, auf diese randständige Zielgruppe der delinquenten Kinder und ihrer Familien hinweisen – randständig nicht auf Grund der Zahl der Betroffenen oder der fehlenden Medienpräsenz, sondern im Hinblick auf das mangelnde Gefühl der Zuständigkeit beziehungsweise der ungenügenden Ressourcen, die von staatlicher Seite für die öffentliche Jugendwohlfahrt, die grundsätzlich mit diesem Problem betraut ist, zur Verfügung gestellt werden. Weiters gilt es mit dieser Arbeit zu überprüfen, ob ein Weg, der in vielen anderen Ländern der Welt bereits beschritten wird, auch in Österreich denk- und durchführbar wäre, beziehungsweise welche Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssten, um Restorative Justice als sozialarbeiterische Interventionsmöglichkeit im Umgang mit kindlicher Delinquenz zu implementieren. Waiting until they are 14…?! Models of Restorative Justice as secondary and tertiary preventive action for delinquent behavior of underage children – an analysis from the perspective of experts In the public media the “increase” of juvenile delinquency is frequently discussed. Simultaneously the lowering of the age of criminal responsibility is demanded or announced, to punish very young offenders or to install preventive actions of further offenses. The author of the thesis argues that the lowering of the age of criminal responsibility is not an adequate way to deal with this problem, especially when there are no proper provisions for handling the problem of juvenile delinquency. Nevertheless there is an urgent need for action – especially in the face of the prevalent feeling of helplessness in society concerning juvenile delinquency. One possibility to handle this phenomenon is the implementation of restorative justice as it is implemented in Australia and New Zealand. This diploma thesis should answer the question, if experts think that the implementation of models of restorative justice is an appropriate method for juvenile delinquency and if so, how it can be realized. Therefore experts with different professions were asked for their opinion. The intention of the present diploma thesis is on the one hand to point out the marginalized position of these children and their families – marginalized not because of the number of concerned persons or a lack of presence in the media but because of the insufficient feeling of responsibility and because of a lack of resources for the youth welfare agencies responsible for this issue. On the other hand this diploma thesis should reassess, if restorative justice is an acceptable way for Austrian social work to meet this problem and if so, which foundations have to be laid for implementation. Österreich; Jugendsozialarbeit; Täter-Opfer-Ausgleich; Sozialarbeit; Kinderkriminalität 1552151 AC07688623 2017-02-02T14:20:49.902Z 44 no 46 Marina Müllner 2009 application/pdf 701671 http://phaidra.fhstp.ac.at/o:763 no yes 1 70